ABC SPITZBERGEN «Am Weg zum Nordpol»
ABC Arktis - Spitzbergen
Die Arktis ist die Region um die Nordpolkappe und reicht bis in die nördlichen Ausleger von Europa, Asien, Grönland und Nordamerika. Die Region ist für Unsereiner unwirtlich und immer noch schwer zugänglich. Einzig die Inuit Völker kommen als Nomaden mit den überaus harschen Lebensbedingungen zurecht. Siedlungen gibt es erst seit jüngster Zeit und immer in Zusammenhang mit industrieller Wertschöpfung. Zuerst kamen die Wal und Robben Fänger um den Tran zu gewinnen, der viel Licht in unsere Regionen brachte, später entdeckte man wertvolle Kohlevorkommen und heute entfacht ein Streit über die grossen Erdöl und Erdgas Vorkommen. Als Wetterstationen getarnte Militäreinrichtungen waren oder sind für gewisse Nationen von Bedeutung.
Bei der Erforschung der Arktis waren auch Schweizer Wissenschaftler und Abenteurer dabei, auch wenn sie nicht an die grossen Namen wie Wilhelm Barentsz, Fridtjoff Nansen oder den Bruchpiloten Umberto Nobile anknüpfen konnten. Die Ergebnisse sind in Archiven und Museen in der Schweiz eingelagert.
Erst mit dem Wegschmelzen der Eismassen wurde die Nordost- und die Nordwestpassage möglich, um auf dem Seeweg schneller in den Pazifischen Ozean zu gelangen. Die archaischen Landschaften mit der überaus fragilen aber farblich kräftigen Flora, sowie der Lebensraum von Eisbären, Robben, Walrossen, Seehunden, Rentieren, Polarfüchsen und einer fast nicht erfassbaren Zahl von Vögeln sind Anziehungspunkte für Besucher mit ausschliesslichem Interesse an dieser Natur. Die fehlende, weil nicht notwendige Infrastruktur, das heisst keine Verkehrswege über Land, keine Siedlungen noch Unterkünfte machen das Schiff mit Unterkunft und Verpflegung zum idealen Transportmittel.
Spitzbergen - am Weg zum Nordpol
Spitzbergen oder Svalbard, wie es auch genannt wird, ist mit 63'000 km2 doch immerhin anderthalb mal so gross wie die Schweiz. Trotz der nördlichen Lage zwischen dem 74. und 81. Breitengrad ist das Klima bei durchschnittlich +6° im Sommer und – 14° im Winter relativ mild. Gemäss Svalbard-Vertrag von 1920 verwaltet Norwegen das Gebiet. Alle Bürger der Unterzeichnerstaaten – so auch die Schweiz – dürfen sich auf den Inseln niederlassen. 1973 wurden 3 Nationalparks und mehrere Naturreservate bestimmt. Die aus rund 165 verschiedenen Pflanzenarten bestehende Flora ist äusserst verletzbar. Der wärmende Golfstrom und die intensive Sonnenbestrahlung im Sommerhalbjahr ermöglichen ein relativ rasches Wachstum. Hier befinden sich die grössten Vogelfelsen im Nordatlantik. Dreizehenmöwen, Tordalken und Eissturmvögel sind am zahlreichsten. Insgesamt sind es etwa 30 Vogelarten, die auf Svalbard brüten. Das Svalbardrentier und den Polarfuchs trifft man überall an. Der Eisbär hält sich mehr an die Regionen im Norden und Nordosten. In grosser Zahl halten sich Robben, Seehunde und Walrosse an Lagerplätzen rund um die Inseln auf. Bei den Walarten, die regelmässig die Küsten von Svalbard besuchen, ist der Weisswal am häufigsten vertreten. Spitzbergen hat ausser dem kleinen Stück vom Flughafen nach Longyearbyen keine Strassen. Alle Orte liegen an der Küste und werden im Sommer mit Schiffen und im Winter mit Motorschlitten erreicht.
Individuelle Expeditionen auf Spitsbergen erfordern eine sorgfältige Vorbereitung sowie die Bewilligung des Gouverneurs/Sysselmannen.
Namen von Sehenswürdigkeiten und Ortschaften, die bei Spitsbergen Besuchen von Bedeutung sind. Im Uhrzeigersinn, beginnend mit dem Hauptort Longyearbyen am Isfjord.
Der Isford, zusammen mit vielen Seitenfjorden, bildet die grösste Meereseinbuchtung des Archipels. An seinen Gestaden liegen wichtige Orte. Hauptort Longyearbyen mit Flughafen. Ca. 2'600 ständige Einwohner. Verwaltungszentrum. Einzige touristische Infrastruktur. Pyramiden, Geisterstadt am nördlichen Arm Billefjord. Über 1'000 Russen/Ukrainer haben hier gelebt, bis sie nach 1990 zurück beordert wurden, da die Kohlegrube unrentabel war. Am südlichen Ausleger Grønfjord liegt die noch bewohnte, russische Bergbausiedlung und Polarstation Barentsburg. Von einst 1'400 Siedlern bleiben gerade noch 300 übrig.
Ausflugsziel ab Longyearbyen, im Winter mit Motorschlitten, im Sommer mit Booten. Dicksonland, eine Halbinsel im nördlichen Isfjord, besticht durch die bezaubernde Landschaft und die guten Wandermöglichkeiten. Am südlichen Zipfel, dem Kapp Thordsen, Funde von versteinerten Dinosaurierknochen. Prins Karls Forland, auch Forlandet genannt, ist die langgestreckte Insel an der Westküste. Zwei Vogelreservate. Am Kongsfjord liegt die bewohnte Siedlung Ny Ålesund. Landschaftlich attraktiv vor Berg- und Gletscherkulisse. Prominente Stätte der Geschichte der „Eroberung“ des Nordpols, denn von hier aus starteten missglückte und erfolgreiche Odysseen über die verbleibenden 1'231 km. Zentrum für Polarforschung. Schicken Sie Ihren Liebsten Postkarten mit dem Stempel des nördlichsten Postamtes der Welt.
Der gut geschützte Krossfjord ist landschaftlich und historisch attraktiv und deshalb viel besuchtes Ziel mit Landgängen. Die Geschichte ist so bunt wie die Vegetation. Kreuzfahrtschiffe machten hier schon im frühen 20. Jh. halt. Als Folge davon wurde gar das längst wieder geschlossene Lloyds Hotel gebaut. Hamburgbukta Bucht mit Krabbentaucherkolonien. Magdalenefjord, dank dem Einfluss des Golfstroms ist der Fjord den grössten Teil des Jahres zugänglich und deshalb bei den Walfängern beliebt. Die Danskoya „Däneninsel“, eine frühere Walfangstation mit Gräbern und Fundamenten von Specköfen zum Auslassen des Trans, ist eine Art arktisches „Cape Canaveral“ und unter Polarhistorikern wohlbekannt. Startplatz von mehreren erfolglosen Versuchen, den Nordpol per Luftschiff oder Gasballon zu erreichen.
Smeerenburg „Speckstadt“auf Amsterdamøya war einst eine der grössten Walfangstationen Svalbards. Vereinzelt Rentiere und Robben, seltener auch Walrosse. Ytre Norskøya Specköfen und 165 Gräber sind Zeugen der Betriebsamkeit zur Zeit des Walfangs. Raudfjord „roter Fjord“ ist, von Westen aus gesehen, der erste lange Fjord an der Nordküste. Rot ist das Gestein an seinen Ufern.
Der Woodfjord – viel Treibholz – ist 65 km lang. Liefde- und Bockfjord sind Seitenfjorde. Die flachen Ufer sind bei Küstenseeschwalben und Eiderenten beliebt. Reindyrflya ist eine sanft-hügelige, etwa 250 km2 grosse Ebene. Guter Nährboden für Rentiere. Durch seine attraktive und abwechslungsreiche Landschaft ist der Seitenarm Liefdefjord ein „Must“.
5 km breite Abbruchkante des Monacogletschers. Die geologische Besonderheit im Bockfjord ist das 506 m hohe Sverrefjellet, ein erloschener, schon fast abgetragener Vulkan, der immerhin noch ein paar warme Quellen speist. Moffen ist ein Inselchen mit der bekanntesten Walrosskolonie. Wendepunkt vieler West-Spitzbergen Reisen. Der Sorgfjord ist 15 km lang. Gute Wandermöglichkeiten. Die Hinlopenstrasse trennt Spitzbergen von Nordaustland und ist alles bestimmend für die Umrundung des Archipels. In der Regel ist sie ab Mitte Juli passierbar. Im Murchisonfjord erinnern zwei orthodoxe Kreuze an die Pomoren, Walfänger und Trapper aus Nordrussland. Die steilen Basaltklippen Alkefjellet im Lomfjord sind Brutsätten für geschätzte 60'000 Dickschnabellummen-Paare.
Das Nordaustland ist die zweitgrösste Insel von Svalbard. Die Nordküste steht unter schwachem Golfstromeinfluss und wird daher im Sommer meistens früher eisfrei. Die Vegetation ist ausreichend um Rentiere zu ernähren. Austlandet wird spät im Sommer umfahren um nach Kvitøya zu gelangen oder die Hinlopenstrasse zu umgehen. Die Ostseite ist bis zur Küste vergletschert und gilt als eine der grössten Eiskappen ausserhalb Grönlands und der Antarktis. Der „Bråsvellbreen- Gletscher“ ist ein Teil davon. Die weitgehend vergletscherte „weisse Insel“ Kvitøya wird selten, und wenn, am Ende des Arktissommers angelaufen. Per Zufall wurden hier die Überreste der missglückten Nordpol Expedition des schwedischen Arktisabenteurers André gefunden, 30 Jahre nach Verschwinden. Kong Karls Land ist eine Inselgruppe im Osten und Eisbären-Schutzgebiet.
Barentsøya die viert- und Edgeøya die drittgrösste der Inseln laden zu Erkundungen und Wanderungen ein. Rentiere finden satte Vegetation. Dreizehenmöwen bewohnen die Klippen und Felsen. Hin und wieder „nicht erwünschte“ Eisbären. Der Hornsund ist der südlichste Fjord. Er wird von vielen Besuchern als der Schönste bezeichnet. Acht Gletscher reichen bis ans Wasser und dazwischen erheben sich steil vom Ufer aus markante, pittoreske Bergspitzen. Der Bellsund ist der Eingang zu einem bis zu 80km tiefen Fjordsystem. Seevogelkolonien und Wandermöglichkeiten.
Am Ende des van Mijenfjords liegt Sveagruva, das „wieder“ rentable Kohlebergwerk.
Der Hornsund ist der südlichste Fjord. Er wird von vielen Besuchern als der Schönste bezeichnet. Acht Gletscher reichen bis ans Wasser und dazwischen erheben sich steil vom Ufer aus markante, pittoreske Bergspitzen.
Der Bellsund ist der Eingang zu einem bis zu 80km tiefen Fjordsystem. Seevogelkolonien und Wandermöglichkeiten.
Am Ende des van Mijenfjords liegt Sveagruva, das „wieder“ rentable Kohlebergwerk.